In einem zunehmend überfüllten digitalen Ökosystem ist die Zusammenarbeit mit einem Influencer nicht nur eine Marketing-Taktik, sondern ein strategischer Hebel zur Markenpositionierung. Im Jahr 2024 hat der globale Markt für Influencer-Marketing einen Wert von 24 Milliarden US-Dollar erreicht, was einem Anstieg von 13,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der wichtigste Kanal? Instagram, genutzt von 81 % der Marketer.(Quelle: Demandsage)
Diese Zahlen zeigen deutlich: Influencer-Marketing ist heute ein zentraler Bestandteil digitaler Markenstrategien. Ein Influencer beschränkt sich nämlich nicht nur darauf, Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben, er kann zum Gesicht und Sprachrohr der Marke werden. Doch um echte Ergebnisse zu erzielen, reicht ein bekannter Name nicht aus: man braucht den richtigen Partner. Und genau hier beginnt die eigentliche Herausforderung.
Laut einer Studie von eMarketer in Zusammenarbeit mit Spotted haben 77,7 % der Unternehmen ihr Budget für die Zusammenarbeit mit Creators erhöht, doch 43,9 % der Marketer geben zu, Schwierigkeiten bei der Auswahl der richtigen Person zu haben.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Influencer und Creator oft synonym verwendet, stehen jedoch für zwei unterschiedliche Kommunikationsansätze.
-Ein Influencer setzt auf soziale Wirkung: er hat eine große Community, hohe Sichtbarkeit und beeinflusst Kaufentscheidungen durch Popularität und Autorität. Ideal, um schnell die Markenbekanntheit zu erhöhen.
-Ein Creator hingegen ist ein Content-Profi: Er überzeugt durch Ästhetik, Storytelling und Tiefe. Er ist ein Geschichtenerzähler, der authentische, zielgerichtete Inhalte für sein Publikum erstellt. Wer mit Creators arbeitet, sucht Wert, Identität und langfristige Beziehungen.
Um sich in der komplexen Welt des Influencer-Marketings zurechtzufinden, hilft ein einfaches Framework: die sogenannte Regel der 3R: Reach, Relevanz und Resonance. Schauen wir uns das im Detail an:
"Reach“ steht für die potenzielle Anzahl der Nutzer, die mit den Inhalten des Influencers erreicht werden können.
Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Follower, sondern auch um die Qualität und die Aktivität des Influencers.
Unterscheidung nach Follower-Anzahl:
-Nano-Influencer (1K–10K Follower): Hohe Authentizität und enge Bindung zur Community
-Micro-Influencer (10K–100K): Hohe Identifikation, ideal für Nischenmärkte
-Macro-Influencer (100K–1M): Große Sichtbarkeit, geeignet für Awareness-Kampagnen
-Mega-Influencer (>1M): Ideal für eine breite Markenbekanntheit und in der Lage, ein großes Publikum zu erreichen.
Häufig wird angenommen, dass Influencer mit besonders vielen Followern automatisch bessere Ergebnisse bringen, aber das stimmt nicht immer: kleinere Influencer haben oft tiefere Verbindungen zu ihrer Community. Jede Kategorie hat ihre eigenen Stärken und sie müssen bei der Zusammenarbeit sorgfältig geprüft werden.
Der zweite Faktor ist die Relevanz. Es reicht nicht aus, dass ein Influencer eine hohe Sichtbar hat, aber er muss auch als glaubwürdig und passend zu deinen Werten, deinem Produkt und deiner Branche wahrgenommen werden. Hier kommt das echte Engagement ins Spiel: Likes und Views allein sind nicht genug, entscheidend ist die Qualität der Interaktionen. Dazu zählen authentische Kommentare, empfangene Direktnachrichten, gespeicherte Beiträge und die Fähigkeit, echte Gespräche anzustoßen. Das richtige Profil ist nicht nur ein digitales Schaufenster, sondern vor allem ein Katalysator für Verbindungen. Viel zu oft konzentriert man sich nur auf Grund-Metriken wie Follower-Zahlen oder ein gepflegtes Feed, und vergisst dabei den entscheidenden Aspekt: den echten Einfluss auf die Community.
Wenn ein Influencer wirklich mit deiner Zielgruppe resoniert (durch Authentizität, Tone of Voice und gemeinsame Werte) entsteht eine Kommunikation mit langfristiger Wirkung. Wo Werte-Affinität besteht, wird die Zusammenarbeit als authentisch wahrgenommen. Und in der Social-Media-Welt ist Authentizität der wahre Antrieb für Vertrauen.
Die Anwendung der Regel der 3R ist nicht nur ein Kriterium um besser zu wählen, sondern ein strategischer Ansatz, der es ermöglicht:
- Langfristige Beziehungen zu entwickeln
- Brand Ambassadors zu aktivieren, die die Sprache deiner Zielgruppe sprechen
- Glaubwürdigkeit, Konsistenz und Reputation zu gewinnen
Um erfolgreich zu sein, braucht man nicht den bekanntesten, sondern den richtigen Influencer.
Analysiere die Reach (Reichweite), prüfe die Relevance (Relevanz) und verifiziere die Resonance (Resonanz). Nur so wird eine Zusammenarbeit effektiv und erfolgreich.